Gefährungsgrad
gefährdet
Reifezeit
Die Pflückreife liegt Ende Juli bis Mitte August. Genussreife direkt.
Herkunft
'Helios' wurde in den 1930er Jahren am Obstinstitut Müncheberg (östl. von Berlin) gezüchtet. Ein Elternteil soll 'Geheimrat Dr. Oldenburg' sein, ab 1969 fefindet er im Handel.
Verbreitung
In Ostdeutschland wurde 'Helios' zu DDR Zeiten als Ersatz von Klarapfel empfohlen, wodurch er hier eine gewisse Verbreitung erfuhr und noch gelegentlich in Haus- und Kleingärten zu finden ist.
Frucht
'Helios' ist ein mittelgroßer, rundlicher Apfel, dessen leicht wulstige Kelchpartie in der Seitenansicht wie abgeschnitten wirkt. Die deutlich faltige Kelchgrube ist leicht schüsselförmig ausgebildet, wobei die länglichen Kelchblätter des leicht offenen Kelches aufrecht stehen oder etwas wirr nach außen umgeschlagen sind. Die Stielgrube ist nur wenig hell olivfarben berostet, auch fehlt eine Berostung gänzlich, der Stiel ist mittellang und mitteldick. Die Schale des Frühapfels ist glatt, doch wirkt sie durch die leicht erhabenen, grünlichen, feinen Schalenpunkte zumeist etwas uneben. Die Färbung ist sehr attraktiv, sie ist allerdings stark von der Besonnung abhängig. Die Grundfarbe ist zunächst hell gelblich-grün, bei voller Reife gelb. Ein Teil der Früchte zeigt nur sehr wenig Deckfarbe in Form vereinzelter, kurzer, roter Streifen. Besonnte Äpfel hingegen leuchten rot-orange - etwa die Hälfte der Frucht ist dabei auffällig kurz rot gestreift, wobei das Rot nicht deckend wirkt. Im Schnittbild ist vor Allem die lange, schmale Röhre besonders markant. Die Kernhauswände sind variabel ohren- bis rucksackförmig und nur wenig gerissen, die länglichen Kerne (9-10mm/5mm) sind rehbraunen. Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, z.T. ein wenig rot angelaufen, mittelfest und saftig süß-säuerlich. Im Vergleich zum kurz zuvor reifenden 'Klarapfel' ist 'Helios' deutlich süßer. Das Aroma hängt von der Behangsdichte und der Besonnung ab und reicht daher von aromatisch bis leicht aromatisch.
Baum
Der Wuchs des Baumes ist mittelstark. Die kräftigen, rel. steil stehenden Äste verzweigen sich wenig und sollten durch regelmäßigen Schnitt zur besseren Verzweigung und Erneuerung des Fruchtholzes angeregt werden. Helios trägt früh und reich, allerdings alterniert er etwas. Ein Durchpflücken, gerade bei hoher Behangsdichte, ist ratsam. Die Baumgesundheit ist sehr gut, er ist unempfindlich gegenüber den Krankheiten Krebs und Mehltau. Schorf kommt höchstens in sehr geringem Umfang in schorfbegünstigten Jahren und geschlossener Lage vor. Teilweise wird auf eine Krebsempfindlichkeit hingewiesen, die ich so nicht bestätigen kann.
Verwechsler
'James Grieve' (später, Kelchhöhle breit trichterförmig), 'Alkmene' (später, Kelchhöhle breit trichterförmig, meist Rost um Kelchbereich), 'Dülmener Herbstrosenapfel' (später, größer, breiter, Baum starkwüchsig), 'Charlamowsky' (deutlich saurer, deutlich breitere Kerne), 'Schöner aus Burscheid' (später, Kelchhöhle länglich trichterförmig, Baum starkwüchsig)
Anbaueignung
'Helios' ist ein Sommerapfel und sehr gut für den Anbau im Garten geeignet. Er gehört zu den wenigen frühen Sorten, die schon als Tafelapfel genutzt werden können. Er kann als Ersatz für 'Klarapfel' gepflanzt werden, doch reift dieser noch etwas früher. Wenn es nicht darauf ankommt, einen frühestmöglichen Apfel zu besitzen, wird ein Warten von knapp zwei Wochen auf jeden Fall mit den besseren Früchten belohnt. 'Helios' eignet sich zum Frischverzehr und kann gut zum Backen und zum Kochen von Apfelmus verwendet werden. Zur vollen Ausprägung des Aromas und der Süße sollte 'Helios' nicht zu früh gepflückt werden. Er ist breit anbaufähig.
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Obstart
Apfel
Pflückreife
Ende Juli
Genussreife
Ende Juli
Fruchtfotos
Literatur
Petzold, Herbert 1979: Apfelsorten. Neumannverlag Leipzig, Radebeul