


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Noord Hollandse Suikerpeer, Rheinische Speckbirne
Reifezeit
Mitte bis Ende August, kaum lagerfähig
Herkunft
Die Herkunft der Sorte und damit auch der Name ist unklar und vermutlich noch offen. Unter dem Namen Noord Hollandse Suikerpeer wurde die Sorte in den Niederlanden beschrieben. Wann sie dort entstanden ist ist unklar. Unter dem Namen hat Sickler auch eine Sorte beschrieben, die aber wahrscheinlich nicht hiermit passt. Im Rheinland wurde die Sorte Rheinische Speckbirne genannt. Beide Namen sind aber viel zu selten in Pomologien und Baumschulkatalogen zu finden um die Große Verbreitung im Altbestand zu erklären.
Verbreitung
Kommt in ganz Deutschland vor, auch in Skandinavien und den Niederlanden, aber nur noch in Altbeständen, da keine Baumschule die Sorte in den letzten Jahren gehandelt hat.
Frucht
Mittelgroße, kegelförmige Frucht die sich fast regelmäßig zum Stiel verjüngt. Der Querschnitt ist fast rund, die Birne steht und ist kelchbauchig, die Hälften sind etwas ungleich. Zum Stiel endet die Sorte mit stumpfer, etwas abgeplatteter Spitze, manchmal mit leichtem Fleischwulst der dann den Stiel schräg stellt. Markant ist die Große, weit in die Frucht laufende hellbraune Rostkappe. Eine Grube ist fast nicht vorhanden. Der Stiel ist bis zu 4,5 cm lang, 3 mm dick, hellolivbraun auf einer Seite meist aber etwas grüner. Die Kelchgrube ist sehr flach und weit, sodass die Kelchblätter fast über den Grubenrand hinausragen. Fleischperlen und Falten kommen vor. Der Kelch ist sehr groß, offen, nicht verwachsen, fast erhalten und gelblich. Die Schale ist feinnarbig und hell von grün nach hellweißlichgelb auf, sie hat keine Deckfarbe. Die Lentizellen sind deutlich, mittelgroß und zahlreich. Rostsprenkel sind möglich. Die Kernhausachse ist geschlossen, Wände anliegend. Die Kerne sind oft taub, sonst 8,5 x 4,5 mm schwarzbraun, ohne Nase. Das Fruchtfleisch ist weißlich, max. halbschmelzend, süßlich, saftig.
Baum
Der Baum wächst sehr stark kann sehr alt werden und bildet mächtige Kronen. Er bildet viel kurzes Fruchtholz und ist nicht sehr verzweigungswillig, was dem Baum ein sparriges Erscheinungsbild gibt. Das Laub fällt durch die Größe und fast rundliche Form auf und ist insgesamt gesund. Die Blüte erscheint mittelfrüh und hat im Mittel 9 einzelne Blütenstände je Knospe.
Verwechsler
In der Reifezeit, mit der Form und Farbgebung nicht mit anderen bekannten Sorten zu verwechseln.
Anbaueignung
Für die Streuobstwiese aufgrund der Gesundheit und des starken Wachstums der Sorte, sehr gut geeignet. Nachteilig ist eigentlich nur die kurze Haltbarkeit bezogen auf die Menge an Frucht die irgendwann anfällt.
Fruchtfotos

Baum im Laub

Triebe
Laub
Literatur
Lijsten, R.; Beeftink, A. (1942): Nederlandsche Fruitsoorten. Arnhem, Niederlande. Ohne Seitenzahl
Rossel, H. (2009): Oude Fruitrassen. Niederlande S. 149
Kvalle, E.; Skard,O. (1958): Norsk Pomologi. Oslo, Norwegen S. 144 und 146
Bannier, H-J.; LVR- Netzwerk Kulturlandschaft- Biologische Stationen Rheinland (Hrsg.) (2017): Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland- neu entdeckt! 2.erw. Auflage Köln. S. 194
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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