

Gefährungsgrad
Standardsorte
Synonyme
Beurrè Alexandre Lucas
Reifezeit
Ende Oktober bis Anfang Dezember
Herkunft
Die Sorte wurde von einem Herrn Alexander Lucas im Wald von Blois an der Loire in Frankreich gefunden und erstmals 1875 im Katalog der Baumschule der Gebrüder Transon ( bei Orleans) angepriesen. Im selben Jahr wird die Sorte bereits in der französischen Zeitschrift Revue Horticole kurz beschrieben und farbig abgebildet. In Deutschland erschien 1886 die kurze Zusammenfassung eines belgischen Artikels in den Pomologischen Monatsheften.
Verbreitung
In Deutschland nahm der Anbau der Sorte ab ca. 1910 deutlich zu. Spätestens ab 1950 gehörte sie zum Standardsortiment, wozu sie auch heute noch zählt. Teilweise wird sie auch noch in Erwerbsanlagen angebaut. Während sie in tschechischen, niederländischen und skandinavischen Pomologien bis heute regelmäßig auftaucht, hat sie sich im französischsprachigen Raum anscheinend nicht recht durchgesetzt. Alexander Lucas ist in Deutschland heute eine der häufiger vorkommenden Birnensorten, die auch über Baumschulen noch allgemein bezogen werden kann. Sie findet sich sowohl in Privatgärten als auch im Streuobst. Auch im Handel ist die Frucht noch zu finden.
Frucht
Form kreisel- bis kurz kegelförmig, auch kegelförmig, zum Stiel manchmal auch leicht eingezogen. Der meist kurze, 10-20 mm lange Stiel ist am Ende keulig verdickt und sitzt in einer typisch tiefen, etwas beuligen Stielgrube. Die Frucht ist oft etwas schief und unregelmäßig. Kelchgrube weit, mit kleinen Falten, auch Fleischperlen kommen vor. Kelch geschlossen, Blätter übereinander geschlagen. Schale derb, beim Essen störend. Grundfarbe grün, hellt nach schmutzig-gelb auf. Deckfarbe ist möglich, falls vorhanden als ein schwaches gehauchtes Orangerot. Viele feine Lentizellen. Meist mit kleiner Rostkappe am Stiel. Auch in der Kelchgrube kommt öfter ein kleiner, meist netzartiger Rostklecks vor. Kernhaus klein, Achse geschlossen. Kerne meist schlecht ausgebildet, immer mit Nase, unvollkommene Kerne mit typisch schmalem Haken am Ende. Fleisch vorwiegend süß, schmelzend und ohne besonderes Aroma.
Baum
Wuchs anfangs stark, später nachlassend, aufstrebend, in der Ertragsphase überhängend. Blatt mittelgroß, länglich, Basis spitz oder gerade, meist ganzrandig oder schwach gesägt, Relief eben. Blüht mittelfrüh, 8-10 Einzelblüten pro Blütenstand. Die Sorte ist triploid.
Petzold beschreibt die Sorte noch als allgemein widerstandsfähig und gering anfällig für Schorf. Dies galt 1982 für Wurzen (Sachsen) mit kontinental geprägtem Klima. Heute ist die Sorte einer der ,,Schorfmeister". Ertrag regelmäßig und hoch.
Petzold beschreibt die Sorte noch als allgemein widerstandsfähig und gering anfällig für Schorf. Dies galt 1982 für Wurzen (Sachsen) mit kontinental geprägtem Klima. Heute ist die Sorte einer der ,,Schorfmeister". Ertrag regelmäßig und hoch.
Verwechsler
Minister Dr. Lucius: Reife im September, Fleisch säuerlich.
Doppelte Philippsbirne: Reift schon im September.
Doppelte Philippsbirne: Reift schon im September.
Anbaueignung
Wegen der starken Schorfempfindlichkeit inzwischen nicht mehr zu empfehlen, wenn überhaupt nur in sehr windoffenen Lagen oder mit Pflanzenschutz. Wegen des später deutlich nachlassenden Wuchses nur bedingt streuobsttauglich.
Fruchtfotos




Triebe

Laub

Literatur
Anonym (1875): Poire Beurrè Alexandre Lucas. Revue Horticole (47) 1875. S. 130
Pynaert, E.(1886): La poire Beurrè Alexandre Lucas. Bullentins d’Arboriculture de Belgique.
AuLucas, F.(1886): Beurrè Alexandre Lucas.. Pomologische Monatshefte. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. 32 (1886) S. 244
Müller, J.; Bißmann, O, Poenicke, W. Schindler, O; Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 13, Nr. 151
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 80
Silbereisen, R.; Götz, G.; Hartmann, W. (1996): Obstsortenatlas. Eugen Ulmer . Stuttgart. S. 206
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Alancri Stiftung
Alancri Stiftung