


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Regionalsorte
ja
Synonyme
Nach Ottolander ist Zomerietpeer ein Synonym der Dubbelten Rietpeer. Angobert ist nach Diel falsch. Doppelte Rietbirne. Vor der Namensklärung wurde die Sorte im Erhalternetzwerk unter dem Arbeitsnamen "Samtige Saure"-AN geführt
Reifezeit
Ende August bis Anfang September, nur kurz haltbar.
Herkunft
Erstmals erwähnt wird die Sorte von Knoop 1760 als Doppelte Rietbirne, die Herkunft könnte demnach eine niederländische sein, genaueres bleibt aber unklar, es handelt sich jedenfalls um eine der ältesten noch vorhandenen Birnensorten. Auch den Deutschen Pomologen war die Große Rietbirne bekannt, wenn man Diels lesenswerten Text glauben schenken kann, hatten aber weder Sickler noch Mayer die richtige Sorte.
Verbreitung
Sehr selten, es wurden je zwei Bäume in Nordhessen und in Schleswig-Holstein gefunden.
Frucht
Groß, birnenförmig, oft schief oder ungleichhälftig. Der kräftige, hellbraune Stiel ist an der Basis typisch fleischig verdickt und steht meist etwas schief. Einseitig lässt sich fast immer ein Fingernagel unter den Stielansatz schieben. Kelchseits mehr oder weniger stark abgeplattet, bei einigen Früchten hängt der Bauch regelrecht. Kelchgrube weit, mitteltief mit typischem Ringrost. Die gesamte Frucht ist von einem zimtfarbigen etwas rauen Rost überzogen, nur selten scheint die Grundfarbe irgendwo durch. Fleisch grobkörnig, säuerlich, teils leicht herb. Kernhaus klein bis fehlend mit wenigen kleinen Kernen. Eine reine Wirtschaftsbirne zum Kochen und ausgezeichnet als Dörrbirne.
Baum
Starkwüchsig, verzweigt sich sehr schlecht, bildet viel kurzes Fruchtholz. Blatt: äußerst Gesund, Mittelgroß elliptisch, Basis gerade, Blattrand schwach gesägt. Blüte: mittelfrüh, 9 Blüten pro Blütenstand.
Verwechsler
Winterrietbirne ist sehr ähnlich, reift aber deutlich später ab Oktober.
Anbaueignung
Breit anbaufähig auch für Streuobstwiesen, nicht auf Quittenunterlage.
Fruchtfotos




Triebe

Laub

Literatur
Knoop, J. H. (1760): Pomologia 1. Teil, Nachdruck 2009. Nürnberg, Deutschland; Johan Michael Seligmann. S.38 Tafel 2 Doppelte Rietbirne
Diel, A. F. A. (1812): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 15 (Birnen 7). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S.189
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr.123
Ottolander (1862): Beschripting der Fruchtsoorten. Gouda (Niderlande) S.60
Eneroth, O., Smirnoff, A. (1899): Handbok i Svensk Pomologi. Päron, Ny Upplaga Stockholm, Schweden; P. A. Norstedt & Söners. S. 186
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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