


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Petite Marguerite, Kleine Margarethe
Reifezeit
Ende August, nach zwei, drei Tagen Nachlagerung die ersten Früchte sofort genussfähig, im kühlen Lager bis Ende September nutzbar.
Herkunft
Andre Leroy erzogt die Sorte 1862 in Frankreich und benannte die Birne nach seiner Nichte Marguerite Appert. Schon 10 Jahre später kam die Sorte nach Deutschland zu Oberdieck. Für etwas Verwirrung um die Sorte sorgte Rudolf Koloc, in dem er in seinem Buch "wir zeigen Birnensorten" Auflage 2 von 1964, die Sächsische Sorte Maklone mit der Kleinen Margaretenbirne gleichsetzte. Das passt nach heutigen Erkenntnissen aber nicht.
Verbreitung
Bisher in Deutschland sehr selten und dann z. T. unter dem falschen Namen Bergamotte Reinet verbreitet worden.
Frucht
Klein bis max. mittelgroß, kreisel- bis bergamotteförmig, zum Stiel ganz leicht eingezogen, steht und ist fast mittelbauchig. Der dunkelbraune 10 - 20 mm lange Stiel sitzt in einer tiefen mit leichten Falten versehenen Grube. Kelchseits abgerundet mit kleiner abgeplatteter Fläche, Kelchgrube flach, eng bis mittelweit, Kelch halboffen, Blätter kurz, hochstehend. Grundfarbe grünlich, glänzend, keine Deckfarbe, minimale dünne Rostspuren, hellt nicht auf und ist ganz grün schon schmelzend. Kelchhöhle auffällig groß, trichterförmig. Die Kernhausachse ist geschlossen, Kammern klein, viele kleine Kerne enthaltend, 8 x 5 mm mit Nase. Fleisch vollschmelzend, süßlich aromatisch, wenig Säure, leicht würzig.
Baum
In der Jugend wächst die Sorte stark, verzweigt sich willig und ist insgesamt Gesund. Etwas Anfälligkeit für Sonnenbrand ist in den letzten Jahre aufgetaucht. Die Blüte erscheint mittelfrüh mit 8 einzelnen Blüten pro Knospe.
Verwechsler
In dieser frühen Reifezeit bislang mit keine anderen bekannten Sorte zu verwechseln aufgrund der grün glänzend bleiben Schale und der Form. Maklone wird bei Koloc sehr viel Ähnlichkeit zugesprochen, aber außer der Form passt wenig.
Anbaueignung
Eine sehr leckere, vollschmelzende Tafelbirne, die nur leider etwas klein bleibt und nicht lange lagerfähig ist. Für den Hausgarten in jedem Fall zu empfehlen, ob sie auch stark genug für die Streuobstwiese ist bleibt abzuwarten.
Fruchtfotos


Literatur
Leroy, A. (1869): Dictionnaire de Pomologie. Tome II - Poires. Paris, Frankreich.Nr. 749
Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1879): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Supplement Birnen. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. Nr. 675
Lauche, W. (1883): Deutsche Pomologie. Birnen, 2. Band. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 87
Koloc, R. (1964): Wir zeigen Birnensorten. 2. Auflage, Leipzig, Deutschland; Neumann.
Matthieu, C. (1898): Die Kleine Margarthenbirne. Gartenflora 1898 Abb. 1457
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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