

Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Belle Lucrative, Seigneur, Oberdiecks Butterbirne, Fondante d`Automne, Bergamotte Lucrative, Poire Gresilier.
Reifezeit
Mitte bis Ende September erntereif, bei gutem Lager bis Ende Oktober genussfähig.
Herkunft
Die genaue Herkunft der Sorte ist unklar. Wahrscheinlich stammt sie aus Belgien und ist von Major Esperen gezüchtet worden. Schon vor 1831 kam sie nach England wo Lindley sie als Belle Lucrative beschrieb. Unter dem Namen wurde sie dann auch in den USA vermarktet. Oberdieck erhielt die Reiser zuerst namenlos von van Mons und gab sie weiter an Liegel in Österreich, der der Sorte dann den Namen Oberdiecks Butterbirne gab. Wie auch in diesem Fall, lässt sich manchmal die Qualität einer Sorte an der Menge der Synonyme ablesen. Die Sorte wurde in sehr vielen Pomologie Europas beschrieben.
Verbreitung
Noch häufiger in Hausgärten vorkommende Tafelbirne, die auch in Sammlungen erhalten ist und von Baumschulen vertrieben wird. Da die Sorte sich im Ertrag schnell erschöpft und nicht stark wächst, ist es für die Erhaltung wichtig, die zeitlichen Intervalle des Nachpflanzens kürzer zu halten als bei anderen Sorten.
Frucht
Kleine bis mittelgroße kreisel- bis kegelförmige Frucht die sich einheitlich verjüngt und mit einer abgerundeten Spitze ausläuft, zum Kelch abgeplattet steht die Frucht, Querschnitt fast rund. Der Stielbereich ist etwas variabel, kann eine kleine Grube haben, oder der Stiel geht direkt aus der Frucht hervor. Der Stiel ist sehr markant fleischig, grünbraun, bis 2 cm lang und 4 mm dick, mit mind. einer grünen, auffälligen, verkümmerten Blattknospe. Die Kelchgrube ist weit und flach, fast eben, der Kelch offen, eher klein, hornig verhärtet hochstehend, kann aber auch erhalten sein. Die Schale hellt von weißlich grün nach gelblich auf, kann bis 1/4 karminrot überzogen sein. Lentizellen dicht und viele, wenn auch nicht wirklich deutlich. Etwas fleckige Rostsprenkel finden sich auf fast jeder Frucht. Die Kernhausachse ist wenn dann nur leicht geöffnet, Kammern breit und leicht abstehend mit Nase. Kerne gut entwickelt 8,5 x 4,5 mm mit Nase. Das Fruchtfleisch ist saftig, vollschmelzend, süßaromatisch.
Baum
Der Baum wächst schwach bis höchstens mittelstark, verzweigt sich willig und geht etwas mehr in die breite als viele andere Birnen. Die Blätter und Früchte können etwas Schorf bekommen. Die Blüte erscheint mittelspät mit 7 Einzelblüten je Blütenstand.
Verwechsler
Der Form nach kann die Weiße Herbstbutterbirne eine Verwechslersorte sein, der Stiel ist aber deutlich anderes, nicht so fleischig wie bei Esperens, Doppelte Philippsbirne ist zwar wesentlich grösser, hat aber eine ähnliche Form und ist im Kelchgrubenbereich auch sehr flach und weit, schmeckt aber völlig anders.
Anbaueignung
Durch den nur mittelstarken Wuchs des Baumes, für den Hausgarten gut geeignete aromatisch Tafelbirne für Menschen die süße Sorten mögen. Für die Streuobstwiese nur bei regelmäßiger Pflege geeignet. Hat einen nicht sehr hohen Wärmebedarf um vollschmelzend und aromatisch zu werden und reift daher auch in höheren Lagen und nördlichen Klimazonen aus. Leider mögen auch Vögel und Insekten die süßen Früchte gerne.
Fruchtfotos



Triebe
Laub
Literatur
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 193
Lauche, W. (1882): Deutsche Pomologie. Birnen, 1. Band. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr. 28
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung , Nr. 99
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 102
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 102
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Zeitlupe gGmbH
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