

Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
'Frühe Rote Meckenheimer', 'Mayrs Frühe Herzkirsche', 'Frühe Rote Herzkirsche'
Reifezeit
Früh, 2. / 3. Kirschwoche
Herkunft
Anfang des 20. Jahrhunderts soll die 'Meckenheimer Frühe' in Meckenheim/ Vorderpfalz bei der Baumschule Mayr aufgefunden worden sein. Eine erste Beschreibung findet sich 1940 bei Helmut Plock unter dem Namen 'Mayrs Frühe Herzkirsche'.
Verbreitung
Nach dem 2. Weltkrieg fand die 'Meckenheimer Frühe' eine gewisse Verbreitung im Erwerbsobstbau südlich des Mains und hat dort ihren Verbreitungsschwerpunkt. Ab den 1980er Jahren wurde sie dann von der Sorte 'Burlat' verdrängt (BRAUN-LÜLLEMANN 2019). In den Niederlanden fand sie sich noch bis in die 1990er Jahre in den Empfehlungslisten. Gelegentlich kommt die 'Meckenheimer Frühe' heute im Streuobst vor, am Niederrhein fand sich ein einzelner, ca. 70 Jahre alter Baum in Louisendorf.
Frucht
Gesamteindruck: Die Fruchtform ist herzförmig, auch breitherzförmige, etwas unregelmäßig und leicht beulig. Größe: mittelgroß bis groß, durchschnittlich 22 : 23 : 20,5 mm (Länge: Breite : Dicke)
Färbung: dunkelrot, nicht ganz schwarz werdend
Stielseite: tief, eng bis mittelweit (hohe Schultern), steil abfallende Seiten, zur Bauchseite oft eingesenkt und mit Nasenansatz Stiel: lang, 4-6 cm, mitteldick, hell- bis mittelgrün, Stielansatz mittelgroß- bis groß, meist leicht gerötet
Bauch: variabel ausgeprägt, häufig mit Bauchbuckel oder Nahtwulst, der von zwei flachen Rinnen seitlich flankiert wird, gelegentlich auch mittig eingefurcht.
Rücken: flaches Band oder leichte Furche, hier oft weniger intensiv gefärbt
Seite: relativ dick, stiel- bis mittelbauchig, zur Fruchtspitze vor allem bauchseits deutlich verschmälert, fast zugespitzt
Stempelseite: mehr oder weniger stark gerundet, Stempelpunkt auf Fruchtspitze aufsitzend oder in flachem Grübchen, klein, variabel dunkel oder hell
Fruchtfleisch: weich, dunkelrot, fruchtig, kaum Aroma, Platzfestigkeit: gering
Färbung: dunkelrot, nicht ganz schwarz werdend
Stielseite: tief, eng bis mittelweit (hohe Schultern), steil abfallende Seiten, zur Bauchseite oft eingesenkt und mit Nasenansatz Stiel: lang, 4-6 cm, mitteldick, hell- bis mittelgrün, Stielansatz mittelgroß- bis groß, meist leicht gerötet
Bauch: variabel ausgeprägt, häufig mit Bauchbuckel oder Nahtwulst, der von zwei flachen Rinnen seitlich flankiert wird, gelegentlich auch mittig eingefurcht.
Rücken: flaches Band oder leichte Furche, hier oft weniger intensiv gefärbt
Seite: relativ dick, stiel- bis mittelbauchig, zur Fruchtspitze vor allem bauchseits deutlich verschmälert, fast zugespitzt
Stempelseite: mehr oder weniger stark gerundet, Stempelpunkt auf Fruchtspitze aufsitzend oder in flachem Grübchen, klein, variabel dunkel oder hell
Fruchtfleisch: weich, dunkelrot, fruchtig, kaum Aroma, Platzfestigkeit: gering
Fruchtstein
Größe: mittelgroß bis groß durchschnittlich 12 : 8,2 : 10 mm (Länge : Breite : Dicke)
Seitenansicht: asymetrisch, umgekehrt eiförmig bis oval, meist ausgeprägtes Häkchen, von dort ausgehende Seitenfalte, Seitenkante des Bauchwulstes stemperseits etwas aufklappend, dadurch in der Seitenansicht kleiner Grat sichtbar
Vorderansicht: oval bis leicht stielbauchig, stempelseitig verjüngt, Außenkanten des Bauchwulstes schmal bis mittelbreit, schwach oval, Mittelkamm variabel, mittig eingefurcht, unten abgeflacht oder auf ganzer Länge leicht heraustretend, stielseits rechts und links sind die Kanten der Seitenfaltenfalten als Höcker sichtbar
Seitenansicht: asymetrisch, umgekehrt eiförmig bis oval, meist ausgeprägtes Häkchen, von dort ausgehende Seitenfalte, Seitenkante des Bauchwulstes stemperseits etwas aufklappend, dadurch in der Seitenansicht kleiner Grat sichtbar
Vorderansicht: oval bis leicht stielbauchig, stempelseitig verjüngt, Außenkanten des Bauchwulstes schmal bis mittelbreit, schwach oval, Mittelkamm variabel, mittig eingefurcht, unten abgeflacht oder auf ganzer Länge leicht heraustretend, stielseits rechts und links sind die Kanten der Seitenfaltenfalten als Höcker sichtbar
Baum
Der Baum der 'Meckenheimer Frühe' wächst stark bei guter Baumgesundheit. Der Habitus ist rundlich bis hochrund, die Leitäste stehen steil und die langen, wenig verzweigten Fruchtäste gehen in flachem Winkel davon ab. Die Veredelungsstelle ist wenig auffällig. Die Blüte der 'Meckenheimer Frühe' erscheint früh, der Ertrag ist regelmäßig und hoch.
Verwechsler
'Schreckenskirsche' (weniger dichter Behang, kürzere Stiele, besserer Geschmack, dunklere Farbe), 'Schöne aus Marienhöhe' (spätere Reife, beuligere Frucht, besserer Geschmack), "Schwarze tartarische Ähnliche Imke"-An (spätere Reife, schmalere Früchte), 'Schwarze Tartarische' (dunklere Fruchtfarbe, dreieckiger), "Udense vom Niederrhein"-An (besserer Geschmack, Früchte ovaler, spätere Reife)
Fruchtfotos
Baum im Laub
Anbaueignung
Als starkwüchsige und gesund wachsende Sorte ist die 'Meckenheimer Frühe' für Streuobstwiesen geeignet. Der Vorteil liegt in der frühen Reife und dadurch noch keinem Befall durch die Maden der Kirschfruchtfliege, einem sehr hohen Ertrag und den relativ großen Früchten. Durch platzen bei Regen und dem dichten Behang kann es jedoch zu Fäulnis kommen, auch gibt es aromatischere Früchte zur gleichen Reifezeit. Verwenden lassen sie sich zum Frischverzehr, zum Einkochen oder zur Herstellung von Marmelade.
Literatur
Plock, H. 1940: 'Marys Frühe Herzkirsche'. Deutscher Obstbau
Seitzer, J. 1967: Farbtafeln der Steinobstsorten. Eugen Ulmer, Stuttgart
Götz, G. (1970): "Süß- und Sauerkirschen. Grundlagen und Fortschritte im Garten- und Weinbau", Heft 122. Ulmer-Verlag, Stuttgart
Silbereisen, R., Götz, G., Hartmann, W. 1989: Obstsorten Atlas. Eugen Ulmer, Stuttgard
Bakker, J.J. et. al (1999): "19. Rassenlijst voor Fruitgewassen 1999", Commisie voor de samenstelling van Rassenlijst voor Fruitgewassen, Wageningen
Braun-Lüllemann, A. 2019: Steinobst im Mittelrheintal. Hrsg. Land RLP
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende des LIKK e. V. (Landschaftspflege im Kreis Kleve)