


Regionalsorte
nein
Synonyme
Eysdener Klumpke, Gronsvelder Klumpke
Reifezeit
Pflückreife Ende Oktober, Verwendung bis April/Mai
Herkunft
Die genaue Herkunft dieser sehr alten Sorte ist nicht bekannt, sie dürfte bereits im 18. Jahrhundert entstanden sein. Als der Pomologe A. Diel den Rheinischen Krummstiel 1828 erstmals beschrieb, berichtete er, dass die Sorte „in der obstreichen Bergkette zwischen Köln und Bonn reich kultiviert“ werde. Möglicherweise ist die Sorte aber auch belgischen Ursprungs.
Verbreitung
Die Sorte ist heute in Streuobstbeständen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nachbarländern noch verbreitet, wenn auch längst nicht so häufig wie seine „Namensvettern“ Rheinischer Winterrambur und Rheinischer Bohnapfel.
In Belgien ist die Sorte noch stark verbreitet und dort unter den Namen Eijsdener Klumpke und Gronsvelder Klumpke bekannt.
In Belgien ist die Sorte noch stark verbreitet und dort unter den Namen Eijsdener Klumpke und Gronsvelder Klumpke bekannt.
Frucht
Frucht mittelgroß bis groß, hochgebaut, hochrund, fassförmig, walzenförmig, im Querschnitt unregelmäßig rund, auch leicht oval; sehr fest. Schale glatt, glänzend, trocken, auf dem Lager nicht welkend, jedoch etwas anfällig für Schalenbräune. Grundfarbe bei Pflückreife blass gelblich grün; spät aufhellend, bei Genussreife blass gelb bis strohgelb. Deckfarbe lebhaft rot geflammt, gestreift (meist kurzstreifig), punktiert, marmoriert, auf einem Drittel bis zu vier Fünfteln der Frucht. Stielgrube eng (bis mittelweit), mitteltief, oft mit einem typischen Fleischwulst, der den Stiel zur Seite drückt (namensgebend!). Stiel kurz bis mittellang, eher dünn (bis maximal mitteldick), am Ende knopfig verdickt, ragt nicht oder nur knapp aus der Stielgrube heraus. Kelchgrube mittelweit, mitteltief, etwas faltig. Kelch mittelgroß, meist halboffen (variabel auch geschlossen, seltener offen). Kelchblätter mittellang, etwas grau befilzt. Kelchhöhle schmaler oder breiter dreieckig, auch becherförmig. Kernhaus mittelgroß, mittelständig, mit schmal geöffneter Achse. Kernhauswände deutlich gerissen, kelchseits rundbogig, zur Stielseite deutlich verjüngt („ohrenförmig“). Kerne meist gut ausgebildet, mittelgroß (ca. 8 : 4,5 mm), mittelbraun. Fleisch gelblichweiß (fast weiß), fest, mittelfeinzellig, mäßig saftig, nicht duftend, wenig bräunend. Süßsäuerlich, ausgeglichenes Zucker- u. Säureverhältnis, nur gering aromatisch.
Baum
Im Alter bildet der Rheinische Krummstiel große, oft außen überhängende Kronen. In der Jugend wächst die Sorte stark, mit schräg abwinkelnden Leitästen, die bei unterlassenem Schnitt leicht verkahlen. Die Bäume kommen in der Jugend mittelspät in den Ertrag. Mit ihrer in die Breite gehenden Krone ist die Sorte nicht für Straßen und Wege geeignet.
Insgesamt kann der Rheinische Krummstiel als gesunde und frostharte Sorte gelten, die auch in Höhenlagen noch gedeiht. Der Baum ist relativ robust gegen Schorf und Obstbaumkrebs und stellt insgesamt wenig Ansprüche an Boden und Klima.
Die Blüte im Frühjahr zeitigt mittelspät bis spät. Als diploide Apfelsorte kommt der Rheinische Krummstiel auch als Befruchter für andere spätblühende Sorten in Betracht.
Insgesamt kann der Rheinische Krummstiel als gesunde und frostharte Sorte gelten, die auch in Höhenlagen noch gedeiht. Der Baum ist relativ robust gegen Schorf und Obstbaumkrebs und stellt insgesamt wenig Ansprüche an Boden und Klima.
Die Blüte im Frühjahr zeitigt mittelspät bis spät. Als diploide Apfelsorte kommt der Rheinische Krummstiel auch als Befruchter für andere spätblühende Sorten in Betracht.
Verwechsler
Pommerscher Krummstiel, Lohrer Rambur, Linnicher Bohnapfel, Anhalter, Westfälischer Gülderling, Rheinischer Bohnapfel.
Anbaueignung
Der Rheinische Krummstiel gehört zu den robusten und breit anbaufähigen Streuobstsorten, deren Früchte in erster Linie als Mostobst Verwendung finden.
Fruchtfotos
Literatur
Diel, A. F. A. (1828): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 26 (5. Bändchen Äpfel-Birnen). Stuttgart, Deutschland; F. G. Cotta. S. 12 ff
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1865): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 4. Äpfel. Ravensburg, Deutschland; Dornsche Buchhandlung. Nr. 364
Engelbrecht, Th. (1889): Deutschlands Apfelsorten. Braunschweig, Deutschland; F.Vieweg und Sohn. Nr. 84
Seitzer, J. (1956): Farbtafeln der Apfelsorten. Stuttgart. Deutschland; Eugen Ulmer
Diese Beschreibung ist (in verkürzter Form) Teil des vom Autor 2025/26 erscheinenden Buches „Atlas der Apfelsorten Deutschlands“. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Quelle & Meyer.