


Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Regionalsorte
nein
Synonyme
Zwiebelapfel, Reinette Platte, Zipollenapfel
Reifezeit
Mitte Oktober erntereif, bis Februar genussfähig
Herkunft
Ob der bei Knoop 1771 beschriebene Kentjes Apfel mit dieser Frucht identisch ist, wie Manger vermutet, ist heute nicht mehr zu klären. Die erste sichere Beschreibung geht wohl auf Hirschfeld 1788 zurück. Er beschreibt den Apfel unter den Holsteiner Sorten. So liegt die Vermutung nahe, dass der Zwiebelborsdorfer entweder in den Niederlanden oder in Deutschland entstanden ist. Bei den Franzosen oder Engländern der Zeit findet sich die Sorte nicht.
Verbreitung
In der freien Landschaft ist die Sorte sehr selten geworden, obwohl der Baum sehr alt werden kann. Wahrscheinlich liegt das auch an der Kleinfrüchtigkeit und dem späten Ertagsbeginn der Sorte. In Sammlungen wird der Zwiebelborsdorfer noch erhalten.
Frucht
Kleinfruchtige und stark abgeplattet kegelförmige Frucht, die zum Stiel etwas mehr abnimmt. Der Querschnitt ist fast rund. Die Stielgrube ist etwas variabel, meist aber mittelweit und mitteltief und mit einem gelbbraunen, strahligen Rostklecks, der bis in die Fruchtseiten laufen kann. Der Stiel ragt über die Grube hinaus und ist bis 1,5 cm lang. Die Kelchgrube ist typisch weit und flach und meist von schuppigem Rost umgeben. Darin liegt ein großer halboffener Kelch, der fast über den Grubenrand hinaus ragt. Die sich rau anfühlende Schale wird gelblich, die Deckfarbe ist rosarot gehaucht, ohne jegliche Flammen und kann die Hälfte der Frucht überziehen. Auffällig ist die z. T. netzförmige, strichförmige oder fleckige Berostung. Das Kernhaus ist fast geschlossen und sitzt in der Mitte der Frucht. Nur wenige, allerdings diploide Kerne 8 : 4 mm. Das Fruchtfleisch ist gelblich und fest, wenig saftig, mit einem angenehmen, süßsäuerlichen, würzigen Aroma.
Baum
sehr stark wachsend und alt werdend, nach Oberdieck auch im sandigen Boden. Leider kommt der Baum etwas spät in den Ertrag.
Verwechsler
Aufgrund der sehr markanten Fruchtform kaum mit anderen Sorten zu verwechseln.
Anbaueignung
Für den extensiven Streuobstanbau sehr gut geeignet, wenn es nicht um frühen Ertrag und großfruchtige Äpfel geht. Im Alter dann ein regelmäßiger Träger.
Fruchtfotos


Triebe

Literatur
Hirschfeld, C. C. L. (1788): Handbuch der Fruchtbaumzucht. Erster Theil. Braunschweig, Deutschland; Schulbuchhandlung. S. 193
Diel, A. F. A. (1803): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 9 (Äpfel 5). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S. 132
Benade, J.F. (1804) Nachricht und Beschreibung einer vollständigen Sammlung von Obstsorten,… Zweites Heft Äpfel. Sorau und Leipzig. S 118
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1859): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 1. Äpfel. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 137
Bredstedt, H. C.(1893): Haandboog i dansk Pomologi.2det Bind- Aebler. Odense. Dänemark; J.C. Dreyer. S. 131
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Oberlausitzstiftung
Oberlausitzstiftung