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Credes Taubenapfel

Verfasst von Hans-Joachim Bannier am 5. März 2015. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Credes Taubenapfel
Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Crede’s blutroter Wintertäubling
Reifezeit
Die Pflückreife liegt etwa Anfang bis Mitte Oktober, in gutem Obstlager halten die Früchte bis weit in den Winter hinein.
Herkunft
Die genaue Herkunft dieser Apfelsorte ist unklar. Ob es sich dabei tatsächlich um den im 19. Jahrhundert beschriebenen Crede’s Taubenapfel handelt, ist zwar wahrscheinlich, konnte jedoch bisher nicht mit letzter Sicherheit geklärt werden.
Um Herkunft und Identität dieser Sorte hatte es schon in der damaligen pomologischen Literatur einige Diskussionen gegeben. Die Pomologen Diel (1832) und Dittrich (1839) beschrieben als erste eine Sorte dieses Namens – damals noch unter dem Namen Crede’s blutroter Wintertäubling. Die Früchte hatte Diel von Herrn Prof. Crede aus Marburg erhalten, nach welchem er die Sorte benannte. Woher Crede selbst die Früchte erlangt hatte, ist bei Diel nicht beschrieben. Spätere Pomologen des 19. Jahrhunderts bezweifelten, dass die Sorte ursprünglich von Crede stammte. So schreibt Oberdieck (1875) in seinen Ausführungen zu der von ihm als Crede’s Taubenapfel beschriebenen Apfelsorte: „Herr Fabrikant Doorenkant zu Norden sagte mir kürzlich, daß er dort den Enkhuyser Agatapfel und Credes Taubenapfel nicht unterscheiden könne, und auch ein Gärtner aus Holland den Letzteren bei ihm gleich für den Enkhuyser gehalten habe. Bisher habe ich beide dadurch unterschieden, dass der Obige (Enkhuyser Agatapfel) noch etwas feinere Triebe hat, weniger Größe erlangt und weniger stark geröthet ist; doch mag auf die Identität geachtet werden.” (Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, Bd. 4, S. 259). Auch der Pomologe Lucas (Reutlingen) vermutet den Ursprung der Sorte in Holland und verweist auf einen mutmaßlichen Irrtum des Pomologen Diel: Die Sorte Credes Taubenapfel komme „wahrscheinlich ursprünglich aus Holland, dem Land, dem man seine Vermehrung verdankt. Heute finden wir ihn häufig in unseren Obstbausammlungen. Der Doktor Diel charakterisiert ihn unter zwei verschiedenen Namen – Crede’s blutrother Wintertäubling und danach Holländischer rother Wintercalville – und das im selben Band.“ (in: Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, Band 1 (1859), Nr. 37, S. 105). Dieser Meinung schließt sich auch der französische Pomologe Leroy (1873) an, und bemerkt: „Diel war ein sehr praktischer, sehr gewissenhafter Pomologe, dessen zahlreiche Publikationen Autorität besaßen und immer noch besitzen. Solche Irrtümer sind jedoch recht normal in seinen Werken, was die extreme Schwierigkeit bezeugt, die das vergleichende Studium der Obstbäume bereitet“. Die pomologischen Dispute der damaligen Fachwelt kamen letztlich jedoch nicht zu eindeutigen Ergebnissen.
Verbreitung
Die hier beschriebene Apfelsorte Crede’s Taubenapfel ist heute im Kreis Heinsberg gelegentlich noch im Streuobst anzutreffen. Bäume dieser Sorte wurden von den Baumschulen Plum und Morjan im Kreis Heinsberg bis in die 1960er Jahre vertrieben. Erst danach verschwand die Sorte völlig vom Markt.
Frucht
Frucht mittelgroß (bis groß), meist etwas hochgebaut, variabel kegelförmig bis glockenförmig, vereinzelt auch spitzkegelförmig. Deckfarbe kräftig rot (baumfrisch hell bereift, dadurch auch lachsrot, rosarötlich) gehaucht, flächig, marmoriert, überlagert von einer verwaschen getuschten, kräftig roten Streifung, auf einem Drittel bis drei Vierteln der Frucht. Deckfarbe meist von der Stielseite ausgehend. Frucht relativ fest, wenig druckanfällig. Schale glatt, durch den Reif matt, bei abgewischtem Reif glänzend, trocken, mitteldick bis dick, relativ hart, beim Kauen störend. Stielgrube eng bis mittelweit, flach bis mitteltief, z.T. mit Ansatz von Fleischwulst. Kernhaus mittelgroß bis groß, typisch stielnah, Kernhauswände deutlich und zahlreich gerissen; ohrenförmig bis bogen-oder bohnenförmig. Achsenhöhle schwach geöffnet. Fruchtfleisch -Fruchtfleisch hell gelblich-weiß, fast weiß, fest, mittelfeinzellig, mittlerer Saftgehalt, bei Lagerung später etwas mürbe werdend. Mild süßsäuerlich, ohne ausgeprägtes Aroma.
Baum
Der Baum der Sorte Crede’s Taubenapfel wächst eher mittelstark bis schwach, er bildet eine eher kleine Krone mit feintriebiger, im Außenbereich hängender Verzweigung. Bei einer Anzucht als Hochstamm sollte die Sorte in die Krone veredelt werden, d. h. mit einem Stammbildner als Zwischenveredlung. Die Sorte kommt relativ früh in den Ertrag. Bei fehlender Schnittpflege neigt sie zu Kleinfrüchtigkeit und vorzeitigem Vergreisen. Die Baumgesundheit kann – trotz einer leichten Anfälligkeit gegenüber Schorf und Krebs – als gut bezeichnet werden. Die Blüte im Frühjahr zeitigt spät. Als diploide Sorte ist Crede’s Taubenapfel ein guter Befruchter für andere (ebenfalls eher spät blühende) Apfelsorten. Das Laub ist klein bis mittelgroß, mittel- bis hellgrün, die jungen Jahrestriebe weinrötlich, fein punktiert.
Verwechsler
Roter Wintertaubenapfel
Anbaueignung
Alles in allem ist die Sorte eher für Haus- und Kleingärten geeignet, wo kleinere Baumformen und gute Erträge erwünscht sind. Bei einer Pflanzung in hochstämmigen Obstwiesen sollte eine regelmäßige Schnittpflege gewährleistet sein. Die Frucht ist heute eher als Wirtschaftsapfel einzuschätzen, baumfrisch auch Tafelapfel, dessen fruchtige Saftigkeit bezüglich Aroma und Süße jedoch hinter dem heute gewohnten Marktapfel-Sortiment zurückbleibt.
Baum im Laub
Bildautor: Katharina Tumbrinck
Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de

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