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Roter Herbstkalvill

Verfasst von Jens Meyer am 22. Januar 2025. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos bei der Autorin/beim Autor.
Roter Herbstkalvill
Gefährungsgrad
stark gefährdet
Regionalsorte
nein
Synonyme
Calville rouge d`Automne, Edelkönig, Roi Tres Noble, Braunroter Himbeerapfel, Roter Paradiesapfel, Framboise
Reifezeit
September bis Oktober
Herkunft
Eine sehr alte Sorte, die laut Leroy aus der Auvergne stammt und von Claude Saint Etienne 1670 erstmals erwähnt wurde. Henne beschreibt die Sorte 1776 schon recht genau. Diel hat die Sorte mindestens zweimal beschrieben - einmal als Roten Herbst Kalville ( 5. Äpfel3) und einmal als Edelkönig ( 2. Apfel2 ), laut Oberdieck außerdem noch unter Braunroter Himbeerapfel und Roter Paradiesapfel. Hier kann man schön sehen, dass so etwas auch einem versierten Pomologen wie Diel passieren konnte. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das schnell gehen kann, denn wenn man sich mit vielen Sorten beschäftigt und diese vielleicht auch in verschiedenen Jahren bekommt, kann man leicht mal übersehen, dass etwas mit einer eigentlich schon bekannten Sorte identisch ist.
Verbreitung
Die Sorte war schon im 18. Jahrhundert in Deutschland stark verbreitet und bis Ende des 19. Jahrhunderts eine Standardsorte, die in Pomologien und Baumschulkatalogen regelmäßig vorkam. Heute ist die Sorte nur noch in wenigen Altbäumen zu finden, aber in Sammlungen ist sie gewöhnlich noch vorhanden.
Frucht
Die kegelförmige Frucht ist zum Kelch hin deutlich zugespitzt, im Querschnitt stark kantig bis rippig, die Rippen laufen vom Kelch bis zur Stielgrube. Typisch ist der stark knautschige Kelchbereich, der Kelch ist geschlossen. Die enge bis mittelweite und mitteltiefe Stielgrube ist mehr oder weniger stark von Wülsten umgeben und kann etwas strahlig berostet sein, es kann aber auch ein regelrechter Rostklecks vorkommen. Der Farbton des fast komplett von Deckfarbe überzogenen Apfels kann braunrot bis schwarzrot sein, auf dem Lager wird die Schale schnell sehr fettig. Die becherförmige Kelchröhre reicht fast bis an das typisch große Kernhaus heran, dessen Achse geöffnet ist und viele gut ausgebildete Kerne enthält (8 : 4 mm). Das schnell mürbe werdende säuerliche Fleisch ist oft von roten Adern durchzogen oder unter der Schale auch deutlich gerötet.
Baum
Laut ,,Deutschlands Obstsorten" wächst der Baum in der Jugend stark, braucht aber einen guten Boden und sollte nur auf stark wachsende Unterlagen veredelt werden. Die Sorte soll leider sehr empfindlich für ziemlich alle Krankheiten und Schädlinge sein. Außerdem wird sie als fauler Träger bezeichnet.
Verwechsler
Mecklenburger Kantapfel ist ähnlich kantig, hat aber eine eher streifige Deckfarbe und hält länger.
Langer Roter Himbeerapfel ist höher gebaut.
Roter Winterkalvill reift deutlich später, hat eine Kelchröhre und ist nicht so rippig.
Roter Sommerkalvill ist kleinfrüchtig und reift Mitte August.
Anbaueignung
Nach Deutschlands Obstsorten wächst der Baum in der Jugend stark und sollte nur auf Sämlinge verdelt werden, weil er für niedere Formen nicht wertvoll genug ist. Er soll einen guten Boden verlangen und leider anfällig für ziemlich alle tierischen und pflanzlichen Ereger sein. Er soll auch ein launischer Träger sein.
Fruchtfotos
Roter Herbstkalvill
Roter Herbstkalvill
Roter Herbstkalvill
Roter Herbstkalvill
Triebe
Roter Herbstkalvill
Literatur
Henne, S. D. L.(1776):Anweisung wie man eine Baumschule von Obstbäumen im Großen anlegen und unterhalten solle. Halle. Deutschland; J. C. Hendel. S 105
Diel, A. F. A. (1800): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 2 (Äpfel 2). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S.1
Diel, A. F. A. (1800): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 5 (Äpfel 3). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S. 8
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1859): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 1. Äpfel. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 5
Oberdieck, J. G. C. (1868): Zusätze und Berichtigungen zu Band I und IV des Illustr. Handbuchs der Obstkunde. Ravensburg, Deutschland; Eugen Ulmer. S. 23
Leroy, A. (1873): Dictionnaire de Pomologie. Tome III - Pommes. Paris, Frankreich. S. 190
Müller, J.; Bißmann, O., Poenicke, W., Schindler, O., Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 7, Nr. 74
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
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34260 Kaufungen
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A-5512 Annette Braun-Lüllemann An der Kirche 5
37318 Hohengandern
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braun-luellemann@t-online.de
A-5514 Uwe Carstens Dalsper 4
26931 Dalsper Elsfleht
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carstens.uwe@gmx.de
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35037 Marburg
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norbert.clement@posteo.de
A-970 Dr. Norbert Clement Alte Kirchhofsgasse 10
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