Gefährungsgrad
gefährdet
Regionalsorte
nein
Synonyme
Pariser Rambur Renette, Reinette du Canada, Reinette von Canada
Reifezeit
Dezember- März
Herkunft
Wahrscheinlich stammt die Sorte aus Frankreich, sicher ist das aber nicht. Andre Leroy hat sich sehr umfangreich mit der Historie der Sorte befasst. Er kommt zu dem Ergebnis, dass es nicht möglich ist, eine sichere Aussage über ihre Herkunft zu treffen. Er gibt an, dass von verschiedenen Autoren vermutet wurde, dass die Sorte eventuell in der Normandie entstand und mit Auswanderern nach Amerika kam, um dann später als Reinette du Canada nach Frankreich zurückzukehren. Den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte konnte er nicht überprüfen. 1771 erscheint ihr Name dann unter der Bezeichnung Reinette Monstreuse du Canada in einem Baumschulkatalog von Andrieux in Frankreich. In Deutschland wird sie erstmals von Diel unter dem Namen Pariser Rambur Renette beschrieben. Im Illustrirten Handbuch heißt die Sorte auch noch Pariser Rambur Reinette, Oberdieck weißt dann in seinen Zusätzen nach das die Pariser Rambur Reinette und die Reinette du Canada identisch sind.
Verbreitung
Die Sorte war im 19. und Anfang des 20. Jhd. in Deutschland als Standardsorte weit verbreitet, auch heute findet sich die Sorte noch in Altbäumen und in Sammlungen.
Frucht
Flachkegelförmig bis kegelförmig, unregelmäßig kantig, manchmal auch oval. Stielgrube mitteltief, mittelweit, strahlig berostet, Stiel kurz, oft knopfig. Kelchgrube mitteltief und mittelweit, Kelch geschlossen. Kelchgrube mit feinem Ringrost. Färbung gelblich, Deckfarbe manchmal orangerot, Lentizellen als Roststerne auffällig. Netzartige Berostung kommt vor. Achsenhöhle leicht geöffnet, Kammern ohren- oder bogenförmig. Kerne schmal, 9,5:4,5 mm, meist schlecht ausgebildet. Das weißliche Fleisch ist vorwiegenden süß mit feinem Aroma, in geeigneten Lagen soll die Frucht edelaromatisch werden.
Baum
Der starkwüchsige Baum wächst meistens breitkugelig.
Verwechsler
Fürst Blücher, reift früher und ist weißlich.
Anbaueignung
Wegen des starken Wuchses gut für Streuobst geeignet, weniger für Hausgärten. Eine gewisse Schorfanfälligkeit sollte bei der Wahl des Standortes berücksichtigt werden. Nach Deutschlands Obstsorten benötigt der Baum einen guten Boden und ausreichend Wärme, um seine Geschmacksqualitäten voll hervorzubringen.
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Obstart
Apfel
Pflückreife
Oktober
Genussreife
Dezember
März
Fruchtfotos
Triebe
Literatur
Diel, A. F. A. (1809): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 18 (Äpfel 10). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S. 86
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1859): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 1. Äpfel. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr. 44
Oberdieck, J. G. C. (1868): Zusätze und Berichtigungen zu Band I und IV des Illustr. Handbuchs der Obstkunde. Ravensburg, Deutschland; Eugen Ulmer.S. 160
Leroy, A. (1873): Dictionnaire de Pomologie. Tome IV - Pommes. Paris, Frankreich. S. 637
Müller, J.; Bißmann, O.; Poenicke, W.; Schindler, O.; Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 1, Nr.5
Petzold, H. (1982): Apfelsorten. 2. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 138
Meyer, J.; Bade, J.; Schuricht, W. (2020): Geisenheimer historische Farbzeichnungen alter Apfelsorten. Hamburg. Deutschland. S. 66
Diese Sortenbeschreibung wurde möglich durch eine Spende von:
Oberlausitzstiftung
Oberlausitzstiftung