Pierre Corneille

Verfasst von Jan Bade im Februar 2023. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
stark gefährdet
Oktober bis Ende November
Gezüchtet wurde die Sorte von Sannier in Rouen/Frankreich aus einer Kreuzung von Diels Butterbirne x Vereinsdechantsbirne. Die genau zeitliche Entstehung der Sorte ist unklar. Seit 1894 im Handel.
Die Verbreitung dieser Sorte scheint bisher ungewöhnlich verlaufen zu sein. In Frankreich hat es nach der Ersterwähnung der Sorte im Guide Pratique 1895 keine weiter Beschreibungen in Pomologien gegeben. Auch in Deutschland wird die Sorte kaum erwähnt, dafür aber in dänischen Obstwerken. Dort war Pierre Corneille bei einer Sortenerfassung 1937 an 21. Stelle der häufigsten Birnensorten in Baumschulen. So ist es wohl auch nicht verwunderlich, das die erste ausführliche Sortenbeschreibung 1955 von A. Pedersen in Dänemark gemacht wurde. Erst um 1970 wurde eine Neubewertung der Sorte in Frankreich vorgenommen, was dazu führte, das sie auch heute noch im Erwerbsobstanbau vertreten ist. In älteren Bäumen im Landschaftsobst findet sich die Sorte in Deutschland nicht, wird aber in Sortensammlungen erhalten.
Diese mittelgroße, kegelförmige Frucht ist meistens leicht einseitig eingeschnürt, kelchbauchig, die Hälften öfter ungleich. Der Querschnitt ist fast rund bis oval und ist wenn, dann nur schwach kantig. Frucht steht. Zum Stiel rundet sich Pierre Corneille ab und bildet gerne eine einseitige fleischige Verdickung die den Stiel dann in einen 45° Winkel drückt. In der Regel findet sich eine olivbraun Rostkappe um den Stiel. Dieser ist ca. 1,5 - 2,5 cm lang, mitteldick und braun. Die Kelchgrube ist max. mitteltief und etwas variabel, von eben schüsselförmig bis fein faltig mit Fleischperlen. Der Kelch ist kronenförmig geöffnet und nicht verhärtet. Die Grundfarbe der Schale ist nach der Aufhellung goldgelb, die bis zu 1/3 die Frucht überziehende Deckfarbe ist orangerot. Sortentypisch ist die glänzende feine goldfarbene Berostung die aber nicht ganz deckend ist. Die Kernhausachse ist nur leicht geöffnet, mit großen Kernhausfächern die eine Nase haben. Die Kerne sind diploide dunkel braun mit Nase, 9x4,5 mm. Das Fruchtfleisch ist gelblichweiß, sehr saftig und vollschmelzend, sehr aromatisch, auch mit Schale.
Der Baum wächst nur mittelstark und bildet viel kurzes Fruchtholz
Graue Herbstbutterbirne ist aber eher reif und hat nicht so eine glänzende Schale, Graf Moltke wenn Pierre Corneille baumreif ist und keine Deckfarbe hat,
Aufgrund der hohen Baumgesundheit (wenig anfällig für Gitterrost, Schorf, Feuerbrand), der hohen Ertragsleistung und der sehr aromatischen, vollschmelzenden Frucht als Tafelbirne sehr zu empfehlen. Ob die Bäume für Streuobst geeignet sind bleibt aufgrund der geringen Wuchsleistung offen. Für den Hausgarten gut geeignet. Auch für strenges Formspalier geeignet.

Pierre Corneille

Nur für Mitglieder

Detaillierte Beschreibung, weitere Fotos und Literatur verfügbar.

Reiserabgabe

Akzessions-Nummer Name Anschrift E-Mail-Adresse
B-1523 Jan Bade Kirchweg 1, 34260 Kaufungen jahiba@gmx.de
B-1524 Jens Meyer Dorfstr. 4, 19217 Kuhlrade meyer-kuhlrade@t-online.de
B-1525 Heiner Deege Ohliggasse 43, 67454 Haßloch heiner.deege@t-online.de
B-3074 Jan-Henk Schutte Kolenmieten 27, 7681 SH Vroomshoop janhenkschutte@hotmail.com
B-3503 Nynke Zijlstra Rondweg 50, 9074 AN Hallum nynke_zijlstra@hotmail.com
B-4583 Heiner Deege Ohliggasse 43, 67454 Haßloch heiner.deege@t-online.de
B-4981 Robert Lauer Aschenhof 19, 97525 Schwebheim robertlauer@t-online.de