Paafenapfel

Kurzbeschreibung
Reifezeit: 
Die Pflückreife liegt etwa Anfang bis Mitte Oktober. Verwendbar sind die Früchte bis etwa Januar, wobei sie nach Weihnachten mürbe und trocken werden.
Herkunft: 
Die Herkunft dieser nur im südlichen Teil des Bergischen Landes vorkommenden Sorte ist unklar.
Verbreitung: 
Sie ist heute namentlich noch bekannt in den Gemeinden Morsbach, Reichshof, Nümbrecht, Waldbröl (Oberbergischer Kreis). Es sind jedoch heute nur noch wenige Bäume dieser Sorte anzutreffen. Von Baumschulen wird die Sorte bereits seit vielen Jahrzehnten nicht mehr angeboten.
Frucht: 
Frucht typisch klein, hochgebaut kegelförmig. Im Querschnitt kantig, deutliche Kanten über die ganze Frucht. Grundfarbe trüb gelblich grün, in der Reife grünlich gelb. Deckfarbe bräunlich rot bis dunkelrot, verwaschen streifig, auf einem Drittel bis fast der gesamten Frucht.Kelchgrube mitteltief, auch tief, eng bis mittelweit, Seiten steil abfallend, faltig, von wulstigen Höckern umgeben, die als Kanten über die gesamte Frucht laufen. Kelchhöhle typisch becherförmig, relativ groß. Stempel im Ansatz z.T. fleischig. Kernhaus mittelgroß, eher stielnah, Kernhauswände rucksackförmig (bis bohnenförmig), glatt, nur vereinzelt gerissen; Achsenhöhle schwach geöffnet. Kerne mittelgroß, variabel länglich oder rundlicher, stumpf oder scharf gespitzt, 8 : 4,5 mm (bis 8,5-9 : 4 mm), kastanienbraun, z.T. mit Fleischanhaftungen Fruchtfleisch -Fruchtfleisch grünlich-gelblich-weiß, fest, mäßig saftig, etwas aromatisch, nach längerer Lagerung mürbe werdend.
Baum: 
Der Baum des Paafenapfels wächst in dem lokalen Verbreitungsgebiet der Sorte gesund, ist robust gegen Schorf und Krebs und stellt insgesamt wenig Ansprüche an Boden und Klima. Die Sorte kommt mittelfrüh in den Ertrag, der Ertrag ist relativ regelmäßig, mit stärkeren und schwächeren Ernten im Wechsel. Am jungen Baum sind die Früchte mittelgroß, im Alter und bei geringer Schnittpflege neigt die Sorte jedoch zur Kleinfrüchtigkeit. Die Früchte hängen relativ windfest. Der Baum wächst mittelstark, aufrecht, bildet eine nur mittelgroße Krone. Das Blatt ist typisch klein, die Blüte zeitigt mittelfrüh. Als diploide Sorte dürfte der Paafenapfel auch ein guter Pollenspender bzw. Befruchter für andere Sorten sein.
Verwechsler: 
Keuleman, Strauwaldts Parmäne, Roter Keuleman

Basisdaten
Obstart: 
Apfel
Verwechslersorten: 
Keuleman, Strauwaldts Parmäne, Roter Keuleman
Herkunft
Regionen: 
Nordrhein-Westfalen
Verbreitung
Regionen: 
Äußere Fruchtmerkmale
Reifezeit: 
Die Pflückreife liegt etwa Anfang bis Mitte Oktober. Verwendbar sind die Früchte bis etwa Januar, wobei sie nach Weihnachten mürbe und trocken werden.
Pflückreife: 
Oktober
Genussreife: 
Oktober
Genussreife: 
Januar
Fruchtform
hochgebaut kegelförmig. Im Querschnitt kantig, deutliche Kanten über die ganze Frucht.
Form: 
hochkegelförmig
Form Querschnitt: 
kantig
Fruchtschale

Grundfarbe trüb gelblich grün, in der Reife grünlich gelb. Deckfarbe bräunlich rot bis dunkelrot, verwaschen streifig, auf einem Drittel bis fast der gesamten Frucht. Schale und Druckfestigkeit -Frucht relativ fest. Schale glatt, mattglänzend, trocken, mitteldick. Schalenpunkte klein bis mittelgroß, mäßig auffallend.

Beschaffenheit: 
glatt
Beschaffenheit: 
trocken
Stärke: 
mitteldick
Grundfarbe: 
grüngelb
Deckfarbe
Farbstruktur: 
verwaschen
Farbstruktur: 
gestreift
Färbung: 
bräunlich rot bis dunkelrot
Stielbereich und Stiel
Stielgrube eng bis mittelweit, mitteltief bis tief. Seiten meist steil (bis mittelsteil), braun berostet. Stiel mittellang, mitteldick, in der Länge variabel, meist aus der Stielgrube herausragend.
Stielgrube
Weite: 
eng
Tiefe: 
tief
Kelchbereich und Kelch
Kelch mittelgroß, halboffen (variabel auch offen oder geschlossen), mit schmalen, spitz auslaufenden, am Ansatz grünlich befilzten Blättchen, von denen manchmal eines besonders lang hervortritt.
Kelchgrube
Weite: 
mittelweit
Weite: 
eng
Tiefe: 
tief
Tiefe: 
mitteltief
Kelchgrube Relief: 
Falten
Kelchgrube Relief: 
Rippen
Kelch
Öffnung: 
halboffen
Kelchblattform: 
lang
Abbildungen
Frucht am Baum: 
Frucht auf dem Tisch: 
Innere Fruchtmerkmale
Kelchhöhle typisch becherförmig, relativ groß. Stempel im Ansatz z.T. fleischig. Kernhaus mittelgroß, eher stielnah, Kernhauswände rucksackförmig (bis bohnenförmig), glatt, nur vereinzelt gerissen; Achsenhöhle schwach geöffnet.
Kelchhöhle
Größe: 
groß
Form: 
becherförmig
Kernhaus
Kernhauslage bezogen auf die Gesamtfrucht: 
stielnah
Kernhauswände
Form: 
rucksackförmig
Beschaffenheit: 
ohne Risse
Kerne

Kerne mittelgroß, variabel länglich oder rundlicher, stumpf oder scharf gespitzt, 8 : 4,5 mm (bis 8,5-9 : 4 mm), kastanienbraun, z.T. mit Fleischanhaftungen

Höhe: 
8.00 mm
Breite: 
4.50 mm
Fruchtfleisch

Fruchtfleisch grünlich-gelblich-weiß, fest, mäßig saftig, etwas aromatisch, nach längerer Lagerung mürbe werdend.
Nach einem mehrfach überlieferten „Bratapfel-Rezept“ werden die meist kleinen Früchte komplett – mit Stiel, Schale und Kerngehäuse – mit viel Zucker und Butter (und ggf. Zimt) in der Pfanne gebraten und dann am Stiel aus der Pfanne gegessen. Die Übermittler dieses Rezepts schwärmen vom besonderen Aroma der so zubereiteten Früchte.

Farbe: 
grünlich-weiß
Saftanteil: 
mäßig saftig
Abbildungen
Baum im Laub: 
Widerstandsfähig gegen
Pilzerkrankungen: 
Krebs
Anbaubewertung
Anbaueignung: 

Der Baum des Paafenapfels wächst in dem lokalen Verbreitungsgebiet der Sorte gesund, ist robust gegen Schorf und Krebs und stellt insgesamt wenig Ansprüche an Boden und Klima. Die Sorte kommt mittelfrüh in den Ertrag, der Ertrag ist relativ regelmäßig, mit stärkeren und schwächeren Ernten im Wechsel. Am jungen Baum sind die Früchte mittelgroß, im Alter und bei geringer Schnittpflege neigt die Sorte jedoch zur Kleinfrüchtigkeit. Die Früchte hängen relativ windfest.

Verwendung der Früchte: 
Kochen/Braten
Verwendung der Früchte: 
Saft/Süßmost

Mit freundlicher Genehmigung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) entnommen aus der Veröffentlichung:
„Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - vom Aussterben bedroht!“
Ein Handbuch mit 49 Sortensteckbriefen
Herausgeber: LVR-Netzwerk Umwelt mit den Biologischen Stationen im Rheinland, 2010
Download oder Bestellung unter: lvr.de