Stuttgarter Geishirtle

Verfasst von Jan Bade im April 2023. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
gefährdet
nein
Wahre Stuttgarder Geißhirtenbirne, Rousselet de Stuttgart, Honigbirne, Getherdepäron
Mitte August bis Anfang September, je nach Klimalage, hält sich nicht lange.
Diel hat 1807 die Sorte das erste Mal ausführlicher beschrieben. Er gibt an, die Reiser 1802 vom Pfarrer Breyer erhalten zu haben der die Sorte schon seit 30 Jahren kannte. Genaueres ist über die Herkunft der Sorte nicht zu ermitteln.
Die Sorte ist wahrscheinlich nur noch in Baden Württemberg häufiger, taucht aber auch sonst in Deutschland immer wieder in alten Streuobstbeständen auf. Auch in den angrenzenden Ländern ist mit ihr zu rechnen, da es eine der wenigen deutschen Sorten ist die es bis in französische Pomologien geschafft hat und dort auch sprachlich angepasst wurde (Rousselet de Stuttgart). In Schweden wurde sie unter dem Namen Getherdepäron beschrieben.
Die meist kleine und in der Form etwas variable Frucht ist meist birnenförmig bis leicht kreiselförmig. In der Regel findet sich eine spät angesetzte Einschnürung, die manchmal auch nur einseitig ist. Der Querschnitt ist fast rund. Zum Stiel endet die Frucht abgestumpft. Der dünne, meist mindestens teilweise grünliche Stiel ist eingesteckt und wird öfter von einem Fleischwulst zur Seite gedrängt. Der Stiel ist bis 2 cm lang und 2 mm breit. Kelchseits ist die Frucht abgerundet und nur wenig abgeplattet, so dass nur ca. die Hälfte der Früchte stehen. Kelchgrube ist unbedeutend. Der Kelch ist offen, Blätter lang, sternförmig ausgebreitet, im Grund verwachsen. Die Grundfarbe ist hellgrün, hellt nur wenig nach gelb auf. Die Deckfarbe ist ein dunkles kräftiges rot, vom Baum mit typischer Bereifung, dadurch wirkt die Deckfarbe bläulich. Lentizellen in den Übergängen von Grund zu Deckfarbe auch als Forellenpunkte. Die Kernhausachse ist offen, die Kammern sind groß ohne Nase, Kerne gut ausgebildet 9:5 mit Nase. Fleisch süß, aromatisch würzig, halbschmelzend bis schmelzend.
Der Baum der Stuttgarter Geißhirtle wächst stark und bildet landschaftsprägende Bäume, Der Ertrag setzt früh ein.
In diesem Reifezeitfenster kaum mit anderen Sorten zu verwechseln. Die Bereifung der Deckfarbe ist für Birnen ein sehr seltenes Merkmal.
Als frühreifende Sommertafelbirne für den extensiven Streuobstanbau gut geeignet. Nachteilig ist die geringe Fruchtgröße, gerade bei ungepflegten Altbäumen und bei Massenertrag. Dafür scheint sie allgemein robust gegenüber den verschiedenen Krankheitserregern zu sein.

Stuttgarter Geißhirtle

Nur für Mitglieder

Detaillierte Beschreibung, weitere Fotos und Literatur verfügbar.

Reiserabgabe

Akzessions-Nummer Name Anschrift E-Mail-Adresse
B-1867 Ewald Achenbach Zur Freizeithalle 2, 35216 Biedenkopf kl-schmidt@gmx.net
B-1906 Uwe Carstens Dalsper 4, 26931 Dalsper Elsfleht carstens.uwe@gmx.de
B-1907 Heiner Deege Ohliggasse 43, 67454 Haßloch heiner.deege@t-online.de
B-1908 Jan Bade Kirchweg 1, 34260 Kaufungen jahiba@gmx.de
B-1909 Heinrich Sauerbier Warthof , 35305 Grünberg info@warthof-obst.de
B-1910 Annette Braun-Lüllemann An der Kirche 5, 37318 Hohengandern braun-luellemann@t-online.de
B-1911 Thomas Braun Haus der Natur, Biol. Station Neuss e. V. Kloster Knechtsteden , 41540 Dormagen thomas.braun@biostation-neuss.de
B-1915 Ewald Achenbach Zur Freizeithalle 2, 35216 Biedenkopf kl-schmidt@gmx.net
B-1919 Roderich Wesemann Völkerhausen Nr. 3, 31860 Emmerthal wesemann@voelkerhausen.de
B-2393 Hans Faus Großwiese 20, 55452 Guldental faus-guldental@t-online.de
B-2394 Hans Faus Großwiese 20, 55452 Guldental faus-guldental@t-online.de
B-2634 Dr. Philipp Eisenbarth Im Röhrich 56, 67098 Bad Dürkheim philipp-eisenbarth@t-online.de
B-3105 Jan-Henk Schutte Kolenmieten 27, 7681 SH Vroomshoop janhenkschutte@hotmail.com
B-3580 Michael Schlitt Oberlausitz Stiftung Mühlweg 12, 02826 Görlitz info@oberlausitz-stiftung.de
B-4972 Jens Dreyßig Strichweg 51, 27472 Cuxhaven jens.dreyssig@gmx.de