Robert de Neufville

Verfasst von Jan Bade im März 2023. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.
stark gefährdet
nein
Mitte August bis Anfang September, Genussreife bis Ende September, je nach Lage.
Robert de Neufville ist eine der zahlreichen Züchtungen die in Geisenheim ende des 19. Jahrhunderts gemacht wurden. Leider sind viele andere davon verschollen. Diese Sorte ist, nach Angaben von Erwin Junge, der die Sorte erstmal 1915 in den Geisenheimer Mitteilungen beschrieb, 1896 aus einer Kreuzung von Auguste Jurie x Clapps Liebling hervor gegangen. 1903 trug der Baum erste Früchte.
In Sammlungen wird die Sorte bundesweit erhalten, ist dagegen in der Landschaft oder Hausgärten sehr selten.
Die mittelgroße Frucht ist abgestumpft kegelförmig bis kreiselförmig, verjüngt sich regelmäßig, hat einen fast runden Querschnitt und steht gut. Die Stielgrube ist eng und für eine Birne fast tief mit deutlichen Höckern zwischen denen der Stiel wie eingesteckt sitzt. Berostung ist möglich. Der Stiel ist variabel in seiner Länge, von 1 bis 2,5 cm lang und 3-5 mm dicke, fleischig mit 1-2 verkümmerten Knospenansätzen. Der Ansatz meist grün bleibent, dann braun. Die Kelchhöhle ist mittelweit und mitteltief, weist feien Falten auf und hat ringförmigen Strichrost. Die Schale ist trocken und glatt bis samtig rau, je nach Berostungsgrad der die ganze Frucht olivbraun überziehen kann. Die Grundfarbe ist hellgrün, nach hellgelb aufhellend, Deckfarbe findet sich nur selten, dann braunrot schwach flammig überzogen. Die Kernhausachse ist leicht geöffnet, Kernhausfächer sind anliegend mit Nase. Die Kerne wirken klein, sind 8 x 4,5 mm und nicht immer voll ausgebildet. Das Fruchtfleisch geht ins gelbliche, ist sehr saftig und wird vollschmelzend mit hervorragendem Aroma.
Der Baum wächst schwach bis mittelstark, was aber auch an dem sehr frühen und hohen jährlichem Ertrag liegen kann. Leider verzweigt sich die Sorte etwas steil, wodurch das Risiko von Schlitzäste entsteht.
Gellerts Butterbirne, die reift aber etwas später. Graf Moltke kann äußerlich sehr ähnlich sein, wenn die Intensität der Berostung ähnlich ist.
Für den Hausgarten sehr gut geeignete Tafelbirne. Für Streuobstwiesen nur geeignet bei gute Pflege, um die Bäume vital zu halten. Insgesamt wenig krankheitsanfällig und breit anbaufähig. Empfehlenswert für Liebhaber:innen hocharomatischer, vollschmelzender Tafelbirnen.

Robert de Neufville

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